gr. δαίομαι med. `teile, verteile' mit wohl nach Fut. δαίσω und den folgenden Worten bewahrtem ι (lautgesetzlich δάηται Konj. Ф 375 `wird zerstört'); δαίς, -τος, δαίτη, hom. auch δαιτύς, -ύος `Portion, Mahl, Opfer' (: ai. dā́tu); δαιτυμών `Gast' (als `dem Mahle beiwohnend'), δαιτρός `der Vorschneider' (: ai. dātár-), δαιτρόν `Portion' (: ai. dātrám; das αι dieser gr.Worte ist teils lautgesetzlich - āi, ǝi - teils analogisch, wie im kret. Perf. δέδαισμαι zu δατέομαι, vgl. auch kret. δαι̃σις `Teilung', καρποδαισταί `Verteiler von Früchten'), δαίνῡμι `bewirte', wohl auch δαίμων m. `Gott, Göttin; Geschick' (eigentlich `zuteilend; oder `Totengott als Leichenfresser', Porzig IF. 41, 169 ff., Kretschmer Gl. 14, 228 f.; über des Archilochos δαίμων `δαήμων' s. u. *dens- `hohe Geisteskraft'); δαί̈ζω, Fut. -ξω, Aor. -ξα `teilen, zerschneiden, zerstören' (auf Grund eines *δᾰFό-ς `zerschnitten, zerstört'), ἄ-δατος ἀδιαίρετος Hes., δάνος n. `Zins, Wucher' (auf Grund eines Partiz. *dǝ-nó-s = ai. diná-ḥ, vgl. δάνας μερίδας);
gall. arcanto-danos `monetarius' als `das Silber verteilend'.
Mit Formans -mo- : dāmos f. `Volk': gr. δη̃μος, dor. δα̃μος m. `(Volks-abteilung) Volk, Gebiet; in Athen der einzelne Gau', air. dām f. `Gefolgschaft, Schar', acymr. dauu `cliens', ncymr. daw, dawf `Schwiegersohn'; offenbar alter fem. o-Stamm; dazu hett. da-ma-a-iš (damaīš?) `ein Anderer, Fremder', aus `*fremde Leute', ursprgl. `*Volk', Pedersen Hitt. 51 ff.
Mit Formans -lo- vielleicht aksl. dělъ `Teil' (*dǝi-lo-) (s. unter *del- `spalten'); über air. fo-dālim usw. s. ebendort. Hierher gehört wohl auch got. dails `Teil', runeninschr. da[i]liþun `teilten', aisl. deill, ags. dǣl, ahd. teil m. `Teil'; aisl. deila f. `Teilung, Zwiespalt', ahd. teila f. `Teilung'; aisl. deila, ags. dǣlan, ahd. teilan `teilen' usw. Sie können kaum aus dem Slav., wohl aber aus dem Ven.-Illyr. stammen, da die Wzlform *dǝi- im südillyr. PN Dae-tor bezeugt ist. Eine Nebenform idg. dhǝi- neben dǝi- wäre unglaubhaft.
Mit Tiefstufe dī- : arm. ti, Gen. tioy `Alter, Jahre, Tage, Zeit' (* < dī-t(i)- oder *dī-to-, *dī-tā), ahd. zīt f. (n. Isidor), as. ags. tīd, anord. tīð f. `Zeit, Stunde' (*tīþ-, idg.*dī-t-, ursprgl `Zeitabschnitt'), dazu anord. tīðr `üblich, häufig', ags. tīdan `vorfallen', anord. tīða `trachten, streben'; anord. tī-na `zerpflücken, einzeln herausnehmen, ausscheiden, reinigen';
Über got. til `passend' usw. s. unter ad-2, aber got. dails unter del-3;
hierher dagegen ahd. zila `Reihe, Linie', westfäl. tīle `Garbenreihe', nhd. Zeile, wohl aus *tīð-lá-.
p-Erweiterung dāp-, dǝp-; dǝp-no-, -ni- `Opfermahl':
ai. dāpayati `teilt'; arm. taun (*dap-ni-) `Fest'; gr. δάπτω (*δαπι̯ω) `zerreiße, zerfleische, zerlege', mit Intensivredupl. δαρδάπτω `zerreiße, (κτήματα) verprasse', δαπάνη f. `Aufwand, besonders aus Bewirtung (: daps) erwachsender', δάπανος `verschwenderisch', δαπανάω `wende auf' (daraus lat. dapinō `tische auf'), δαψιλός (Empedokles), δαψιλής `(*verschwenderisch) üppig, reichlich, freigebig'; lat. daps `(*Portion) Mahl, Schmaus, bes. Opfermahl', damnum `Verlust, Schaden, Nachteil, Geldbuße', damnōsus `verderblich' (*dap-no- : δαπάνη, anders Pedersen Hitt 42); anord. tafn (*dap-no-) `Opfertier, Opfermahl', vgl. den germ. GN Tanfana (Tacit.), wenn aus *tafnana, Marstrander NTS. 1, 159.
Aus dem Germ. reiht man noch vieles an, was ein Bed.-Entw. von `zerteilen' zu `zerreißen, zupfen, kurz betasten, kurze täppische Bewegungen machen' u. dgl. voraussetzen würde; am nächstender Bed. von δαπανα̃ν, damnum kommt aschw. tappa und tapa `ein Ende machen, verlieren', aisl. tapa ds.; afries. tapia `zupfen', ags. tæppe f. `Tuchstreifen', mengl. tappen (engl. tap) `leicht schlagen', mnd. tappen, tāpen (Dehnung in offener Silbe?) `zupfen, pflücken'; anord. tǣpr `kaum anrührend', isl. tǣpta (*tāpatjan) `eben anrühren', norw. mdartl. tæpla `leicht berühren, leise treten'; aber norw. mdartl. taap(e) m., dän. taabe `Tor, Tropf, täppischer Mensch', norw. taapen `schwach, kraftlos, untauglich', tæpe n. `unbedeutendes Ding', anord. tǣpiligr `knapp', mit anderen Labialstufen schwed. mdartl. tabb, tabbe `Tölpel', tabbet `einfältig', sind wohl Schallworte, ehenso wie ndd. tappe, schweiz. tāpe, nhd. Tappe `Pfote', sowie tappen, täppisch usw.; s. auch unter dhabh-1.
Ebenfalls fernzuhalten sind ahd. zabalōn, nhd. zappeln, sowie ahd. zapfo, nhd. Zapfen, ags.tæppa ds. (germ. *tappon-); ebenso nur germ. Worte mit i und u (vgl. Specht Dekl. 152 f.):mengl. tippen, engl. tip `leise anrühren, leise stoßen', nhd. tippen, mhd. zipfen `(in kurzen Bewegungen) trippeln', anord. tifask `trippeln', mhd. zipf `Zipfel, Spitze', nasaliert mnd.timpe f. `Zipfel, Ende', ags. ā-timplian `mit Nägeln versehen'; andrerseits norw. mdartl. tuppa, nhd. zupfen, anord. toppr `Haarschopf, Gipfel', ags. topp m. `Spitze, Zipfel', toppa m. `Faden', ahd. zopf `Zopf, Haarflechte, Ende eines Dings'; mnd. tubbe, tobbe `Zapfen', tobben `zupfen, reißen', süddt. zöfeln `zögern' (wie zapfeln); vielleicht hierher auch ahd. zumpo `penis', mhd. zumpf(e), nhd. Zumpt, worüber unter dumb-.
Hierher toch. A tāp `aß', Van Windekens Lexique 187.
t-Erweiterung dǝ-t- (vgl. aber das Partiz. dǝ-tó-s):
gr. δατέομαι `teile, zerreiße, verzehre' (Fut. δάσσεσθαι, Aor. hom. δάσσασθαι, att. δάσασθαι), wozu δασμός `Teilung', δάσμα `Anteil', δατήριος `zerteilend' (dies sicher von *δᾰ-τήρ: ai. dā-tár- `Schnitter'), ἄδαστος `ungeteilt'; δατέομαι ist griech. Neubildung (Schwyzer Gr. Gr. I 676) und nicht idg. *dǝ-t-;
got. ungatass `ungeregelt' (vgl. ἄ-δαστος), mndl. getes `sich fügend, passend'; ahd. zetten `(verteilend) streuen, ausbreiten', nhd. verzette(l)n, wohl auch anord. teðja `Mist ausbreiten', tað n. `(*ausgebreiteter) Mist'; ahd. zota, zata f. `Zotte, zusammen herabhängende Haare, Fädenoder Wolle' (davon zaturra `scortum'), ags. tættec (expressives tt) `Fetzen, Lumpen', an. tǫturr `Fetzen'; altdän. tothae, älter dän. und dän. mdartl. tøde, taade `verzögern, hindern'.
Daneben mit u-Vok. anord. toddi `kleines Stück', holl. todde `Fetzen', ahd. zota, zotta `Haarbüschel', nhd. Zotte, Zote; mhd. zoten `langsam gehen', nhd. zotteln, ostfries. todden `ziehen, schleppen' u. dgl.; über nhd. zaudern s. Kluge11 704.
toch. A tät-k `teilen, zerschneiden'.
s-Erweiterung d-es-:
ai. dásyati `leidet Mangel, verschmachtet', upadásyati `geht aus, wird erschöpft';
norw. dial. tasa `ausfasern', schwed. dial. tasa `Wolle zupfen, Heu ausbreiten', ndd. tasen `pflücken, rupfen', nhd. Zaser, älter Zasel `Faser', norw. dial. tase m. `schwächlicher Mensch', tasma `ermatten', tasa `entkräftet werden'; ablaut. dän. mdartl. tæse `langsam arbeiten', ndd.täsen `schwer arbeiten', identisch mit norw. dän. tæse `entwirren, auffasern, aufzupfen'; vgl. in ähnlicher Bed. norw. tasse `leise gehen', taspa `langsam und schleppend gehen', mhd. zaspen `scharren, schleppend gehen', ahd. zascōn `rapere' (eigentlich `schleppen') = nhd. dial. zaschen, zäschen `schleppen, ziehen, langsam arbeiten', zäschen f. `eine Schleppe am Kleide'; über ahd. tasca `Tasche' s. Kluge11 612.
hitt. tešḫā- `sich fernhalten von' (3. Sg. Prät. ti-eš-ḫa-aš).
Daneben mit i-Vokalismus (idg. *di-s als Erweiterung zu dī̆-? Oder erst germ. Neuschöpfung?):
schwed. dial. teisa, tesa `zerpflücken', dän. dial. tese `zupfen (z. B. Wolle)', ags. tǣsan `zerpflücken', ahd. zeisan, zias `zausen, Wolle zupfen'; ostfries. holl. teisteren `reißen', ags. tǣsel, ahd. zeisala `Kardendistel', norw. mdartl. test `Weidenbrand, Haarlocke', mit ī norw.tīst `Faser', tīsl `Gesträuch', mit ĭ mhd. zispen `schleppend gehen' (wie zaspen), wohl auch (?) ags. teoswian `plagen, verunglimpfen', teoso `Beleidigung, Betrug, Bosheit'.
Endlich mit u-Vokalismus: norw. dial. tosa `zerfasern, zupfen', auch `pfuschen, langsam arbeiten', tose `hinfällige Person', tos `Fasern, zerfasertes Tauwerk', tossa `streuen, ausbreiten', mengl. tōtūsen `zerzausen', mnd. tōsen `reißen, zerren', ahd. zirzūsōn `zerzausen', mhd. zūsach `Gestrüpp', zūse f. `Gestrüpp, Haarlocke' u. dgl.; vielleicht zu lat. dūmus `Gestrüpp, dichtverwachsener hoher Strauch' (*dū̆s-mo-s) und air. doss `Busch'.
Gr. δάκρυ, δάκρυον, δάκρυμα `Träne'; daraus entlehnt altlat. dacruma, lat. lacruma, lacrima ds. (mit sabin. l?); air. dēr n., cymr. deigr (kann auf einen Pl. *dakrī der o-Dekl. zurückgehen), Pl. dagrau, abret. dacr-(lon) `uvidus', corn. dagr `Träne' (inselkeltisch *dakrom `siehe' Thurneysen KZ. 48, 66 f); germ. *táhr- und tagr- : got. tagr n. `Träne', anord. tār n. (aus*tahr-), ags. tæhher, tear, teagor m., ahd. zahar m. (nhd. Zähre aus dem Pl.; ob im Germ. noch vom alten u-St. oder einem daraus geneuerten o-St. auszugehen sei, ist fraglich).
Idg. *dak̂ru ist wahrscheinlich aus *drak̂ru dissimiliert wegen ahd. trahan, as. Pl. trahni `Träne', mnd. trān ds. und `(durch Kochen aus Fett herausgepreßter Tropfen:) Tran', mhd. traher ds. (-er wohl nach zaher geneuert) und arm. artasuk` `Tränen', Sg. artausr aus *drak̂ur.
Andrerseits sucht man Vermittlung mit ai. áśru, aśra-m `Träne', av. asrūazan- `Tränen vergießend', lit. ašarà, ãšara `Träne', lett. asara ds.; wohl bloßes Reimwort, indem *ak̂ro- `acer, scharf, acerbus' als Beiwort der Träne (`bittere Tränen') teilweise an Stelle von dak̂ru trat, wobei es dessen u-Flexion übernahm? Vgl. auch Mühlenbach-Endzelin I 142 f.
arm. erkn (zu δύη) `Geburtswehen';
gr. δαίω (*δᾰ-ι̯ω) `zünde an', Perf. δέδηε `steht in Flammen' (: ai. dudāva), Partiz. δεδαυμένος (δαυ̃σαι ἐκκαυ̃σαι Hes., ἐκδαβῃ̃ ἐκκαυθῃ̃ Λάκωνες Hes.), δάος n., δαΐς, -ίδος f. `Fackel' (zum ᾳ: von att. δᾱͅς, δᾱͅδός s. Schwyzer Gr. Gr. I 266), δᾱνός `leicht brennbar = trocken' (*δαεινός aus *δαεσ-νός), δᾱλός `brennendes Stück Holz' (*δαελός = lakon. δαβελός); δήιος `feindlich', dor. (Trag.) δᾱΐος, δᾳ̃ος `gequält, elend', hom. δηΐοω `töte, erschlage' (att. δῃόω `ds., verwüste'), δηιοτής, -τη̃τος `Kriegsgetümmel, Kampf', hom. δᾰΐ Lok. `in der Schlacht' (zum Nom. *δαυ̃ς, idg. *dāus Schwyzer Gr. Gr. I 578), δαι-κτάμενος `im Kampf getötet'; wohl δύη `Leid', δυόωσι `sie stürzen ins Unglück' (ἀνθρώπους, Od.), δυερός `unglücklich'.
Über ὀδύνη (meist Pl.), äol. ἐδύνας Akk. Pl. `Schmerz', ὀδυνα̃ν `Schmerz verursachen, betrüben' s. unter ed- `essen'; vielleicht hierher δαυ̃κος ὁ θρασύς (`hitzig') Hes.
Alb. dhunë (*dus-n-) `Leid, Schmerz, Gewalt, üble Tat; Schmach, Beleidigung' (dhunon `schmähe'; dhun `bitter', ursprgl. `unangenehm'? oder wie sl. gorьkъ `bitter': gorěti `brennen'?) mit *du-s- (vermutlich als Tiefstufe eines -es-St. = oder wie gr. δά()ος); tosk.derë `bitter' (*deu-no-);
lat. vermutlich duellum, bellum `Krieg' (WH. I 100 f.), mit unklarem Suffix.
air. dōīm `senge, brenne' (über air. dōīm `besorge, übe aus' s. unter deu̯(ǝ)-), Verbalnom.dōud = ai. davathu-ḥ `Brand'; atūd `anzünden' aus *ad-douth, cymr. cynneu `anzünden'u. dgl., auch bret. devi, cymr. deifio `brennen' (mit v aus w vor i̯) hierher (Thurneysen KZ. 61, 253, Loth RC. 42, 58); air. Gen. condid, mir. connad, condud `Brennholz', cymr. cynnud `Feuerung', corn. kunys, bret. keuneud `Brennholz' (Pedersen KG. I 108, II 39, Gdf. etwa*kom-dauto-); cymr. etewyn `Feuerbrand' (*ate-dau̯-ino-), bret. Kollektiv eteo ds.
ahd. zuscen `brennen'; nach φρύ̄νη : braun hierher auch ags. tosca `Frosch', schwed. mdartl. tosk ds.; vielleicht (mit *eu, s. unten) anord. tjōn n. `Schaden, Unrecht, Verhöhnung', ags. tēona m., tēone f. `Schaden', as. tiono `Böses, Unrecht, Feindschaft', wovon anord. tȳna `vernichten, verlieren', ags. tīenan `plagen, ärgern, verleumden', as. gitiunean `Unrecht tun gegen jemanden'.*
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*) Trotz Osthoff IA. 1, 82 ist die Sippe von nhd. zünden, got. tundnan `entzündet werden', tandjan `zünden', mhd. zinden fernzuhalten, da deren i und a nicht wohl erst Ablautneubildung zu u sein wird; nach Thurneysen IA. 83, 32 als t-andjan zu air. ad-and- `anzünden'.
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Berneker IF. 10, 158 stellt hierher auch lit. džiáuti `zum Trocknen hinlegen', lett. žaut `trocknen, räuchern' als *dēu-ti, wie auch die alb. und germ. eu-Formen idg. ēu enthalten können; das Verhältnis dieses *dēu- zu *dāu- ist unklar; oder zu di̯eu- `Himmel'?
gr. σκιά̄ f. (sk̂ii̯-ā) `Schatten', σκιερός, hom. σκιόεις `schattig, dunkel', σκίρον `Sonnenschirm' (formal = alb. hir, mit Länge got. skeirs); mit der Stufe sk̂ā[i]-: σκηνή, dor.σκᾱνά̄ `Zelt, Bühne, Szene', σκη̃νος, dor. σκα̃νος n. `Zelt; Leib (als Hülle der Seele)'; σκη̃ν `Schmetterling, Motte' Hes.; σκίναρ n. `Leib';
alb. hē, hie `Schatten' (*sk̂ii̯ā), hir `Gnade' (= gr. σκίρον), (h)ona `Schatten' (*skēi-n-?), geg. huj `Gott';
aisl. skī n. `Heuchelei' (: gr. σκιά̄), got. skeinan `scheinen, leuchten, glänzen', aisl. skīna ds., ahd. ags. scīnan ds., nhd. scheinen (n-Präs., vgl. aksl. sinǫti; ob auch in lat.scintilla `Funke' eine Bildung von einem ähnlichen Ausgangspunkt aus vorliegt, ist fraglich (Ableitung eines *sk̂i-nto- `glänzend'?); aisl. skīn n., as. skīn, ahd. scīn m. `Schein, Glanz'; ags. as. scima, mhd. scheme `Schatten', nhd. Schemen `schattenhafte Gestalt', aisl. skimi m. `Glanz', nhd. schimmern, Schimmel usw.; got. skeima `Leuchte, Fackel', ahd. as. scīmo, ags. scīma m. `Licht, Glanz'; mhd. scheim ds.; ohne s- wohl norw. hīm, hīma, wie skīm `dünne Decke, Häutchen' (als `durchscheinend', vgl.:) aisl. skjār m. `durchsichtige Haut, Fensterrahmen'; got.skeirs `klar', aisl. skīrr, ags. scīr `durchsichtig, hell, rein', mhd. (md.) schīr `lauter', nhd. schier; aisl. skǣrr `rein, klar' (*skairi-r), afries. skēria `reinigen';
lett. seja (*k̂ei̯ā) `Schatten, Spiegelbild, Gesicht';
aksl. sijati, sinǫti `glänzen, hell werden', sěnь `Schatten' (neben stěnь für *scěnь); čech. čirý `lauter', russ. ščíryj `wahrhaft, echt' (got. Lw.?), ksl. *širъ `offen', Adv. širý usw.;
toch. В skiyo `Schatten' (= gr. σκιά̄).
mit doppelter Schwundstufe (?): alb. ulk `Wolf', ligur. MN Ulkos, illyr. PN Ulcudius, Ulcirus mons, ON Ουλκίνιον, pannon. Ulcisia castra; abrit. PN Ulcagnus, urir. (Ogam) Gen. Ulccagni = air. PN Olcán, also auch air. olc, Gen. uilc `böse', als Subst. m. `Missetäter', n. `Böses, Übel' (S.307, 310); vgl. auch den päon. MN Λυππειος, Λυκκειος der auf alten Labiovelar hinweisen könnte; Szemerényi (KZ. 71, 199 ff.) nimmt illyr. ulk- aus *u̯ulk-, idg. *u̯l̥kʷ- an; dann müßte kelt. ulko- als illyr. Lw. angesehen werden; auffällig ist der lat. PN Vlp(ius) Lupio (CIR 130);
möglich wäre auch, daß lat. lupus und germ. *wulfaz mit idg. p zu ai. lopāśa- m. `Schakal, Fuchs', av. raopi-, mpers. ropas usw. gehört, oder mindestens von einer derartigen Wurzelbeeinflußt ist (s. oben S. 690, wo auch Gall. PN Λούερνιος, abrit. Gen. Lovernii, cymr. llywarn, acorn. louuern, nbret. louarn `Fuchs', idg. *louperno-s hinzufügen ist).
arm. aluēs Gen. -esu `Fuchs';
gr. ἀλώπηξ f., Kurzform ἀλωπός;
lat. volpēs `Fuchs', eventuell auch lupus `Wolf';
lit. lãpė (*u̯lopē), lett. lapsa (synkopiert aus lapesa? idg. *u̯lopek̂ā?); vgl. lit. vilpišỹs `wilde Katze', das zu mpers. gurpak npers. gurba `Hauskatze' gestellt wird, aus iran. *u̯r̥pa-, idg. *u̯l̥pos;
es handelt sich zweifellos um verschiedene tabuistische Umbildungen.
lat. vespa f. `Wespe' (aus *vopsā);
acorn. guhi-en gl. vespa, mcymr. gw(y)chi, abr. guohi gl. fucos (*u̯ops-), woraus entlehnt air. foich gl. vespa (auch `eruca'), nir. fotlach und puith `Wespe', daraus spoch `heftiger Angriff' (O'Rahilly Sc. G. St. 3, 63);
ags. wæfs, wæps, wæsp `Wespe', ahd. wefsa, wafsa, waspa, bair. webes, thür. weps-chen und wewetz-chen, die auf germ. *wabi-s und *wabi-t weisen;
lit. vapsvà `Wespe', apr. wobse ds.;
ksl. osa, klr. osá (aus *vopsā, baltoslav. *u̯apsā).
ahd. weggi, wecki m. `Keil' (und `keilförmiger Wecken'), ags. wecg, aisl. veggr `Keil' = lit.vãgis `Keil = Zapfen, Hammer, Nagel', lett. vadzis `Keil', apr. wagnis `Sech (Teil des Pfluges)'.
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